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Skapulier

Heimatmuseum Ratzenried Religion [A0025]
A0025_1 (Heimatverein Ratzenried CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatverein Ratzenried (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Zwei braune Stoffteile, mit Schnüren verbunden, ein Teil vorne mit dem Bild der Kirche Portiuncula (der volkstümliche Name der Kapelle Santa Maria degli Angeli drei Kilometer unterhalb von Assisi in Umbrien; Portiuncula = „kleiner Flecken Land“; hier starb der Hl. Franciscus 1226) und der Aufschrift „Deus meus, omnia mea“ (Mein Gott und mein Alles); der andere Teil mit dem Bild des Hl. Francicus und der Aufschrift „Assisi“ (oben) und „St. Franciscus Seraphicus“ (unten); dazu eine Medaille mit dem Bild des knienden Hl. Franziscus.
Auf Bitten des hl. Franziskus gewährte Papst Honorius III. einen vollkommenen Ablass. Seitdem wurde die Kapelle zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte. Der sog. Portiuncula-Ablass kann seither am 2. August jeden Jahres erworben werden.
Im Franziskanerorden gibt es den 1. Orden für Männer und den 2. Orden für Frauen. Die Franziskaner und auch andere Orden trugen ein Skapulier (von lat. scapularium „Schulterkleid“), einen Überwurf über die Tunika einer Ordenstracht. Es besteht aus einem vorn und hinten bis fast zum Fußboden reichenden Tuch. Angeregt durch den Hl. Franziskus, gibt es seit dem 13. Jh. den „Dritten Orden des Hl. Franziskus“. Die Drittordensmitglieder bleiben im Allgemeinen in ihrem Beruf und ihrem Lebensumfeld, gegebenenfalls also auch in ihrer Ehe und ihrer Familie. Ähnlich wie im Ersten und Zweiten Orden geht der Aufnahme eine Zeit des Kennenlernens voraus. Es folgt eine in der Regel wenigstens einjährige Zeit der Unterweisung, nach der sich die Mitglieder durch ein zeitliches oder lebenslanges Versprechen an die Gemeinschaft binden. Sie sollten anspruchslos und dienstbereit, dankbar und froh leben, dem Frieden verpflichtet, den Armen und Schwachen besonders verbunden und tägliche Gebete verrichten. Es bildeten sich örtliche Vereine; diese wählten für jeweils drei Jahre einen dreiköpfigen Vorstand, der aus Frauen und Männern bestehen konnte. Die Mitglieder trafen sich mindestens einmal im Monat zu einer Versammlung mit Gebet und Schriftlesung. Als Zeichen der Zughörigkeit zum 3. Orden trugen die Mitglieder ein kleines Skapulier unter der Oberbekleidung, in Anlehnung an das große Skapulier. Die kleinen Skapuliere bestehen aus zwei, aus Stoff in der braunen Farbe des Habits der Franziskaner gefertigten Vierecken, die durch zwei Schnüre so miteinander verbunden sind, dass jeweils eines auf der Brust und eines auf dem Rücken getragen wird. Die Größe der Stoffstücke variiert; manche sind kleiner als eine Briefmarke, andere bis zu 10 cm groß. Die Skapuliere sind eine Art "Ordensgewand" für Laien (nach Wikipedia).
Die Gemeinschaft war am Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt, und Papst Leo XIII. erhoffte sich von ihrer Förderung eine Wiederverchristlichung der Menschen. Heute tritt der Dritte Orden kaum mehr in Erscheinung. In Ratzenried existierte er noch bis um 1960.

Material/Technik

Stoff, Medaille vermutlich Aluminium

Maße

L10, B7 cm, Medaille D 33mm

Heimatmuseum Ratzenried

Objekt aus: Heimatmuseum Ratzenried

Das Heimatmuseum Ratzenried im Dachgeschoss der Schule sammelt und präsentiert Zeugnisse der dörflichen und bäuerlichen Kultur im württembergischen...

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